Frühling im Garten

Auch wenn man es mitte Dezember immer wieder nicht glauben will: Irgendwann ist der Winter doch vorbei, die Temperaturen werden höher und vor allem: Die Sonne geht schon viel früher auf und die Tage werden merklich länger. Jetzt kann man am Tage bei milden Temperaturen und Sonnenschein sogar schon im Garten sitzen und ausspannen: Meistens in eine Decke gehüllt, aber immerhin!

Den Gärtner kribbelt es natürlich in den Fingern, denn wem die Gartenarbeit Spaß macht, oder wer sie als Ausgleich für einen Tag in einem geschlossenem Büro braucht, der wartet schon sehnsüchtig auf die wärmere Jahreszeit. Und die geht im März schon los – nicht an jedem Tag, aber doch an vielen mehr als noch im vergangenem Monat. Was können wir also jetzt im März schon in unserem Garten tun?

Erste Arbeiten im Garten und unser Gartenwerkzeug

Es kommt natürlich immer auch ein wenig darauf an, welchen Typ von Garten Sie betreiben. Da gibt es den Allrounder, der einfach alles in seinem Garten anbaut. Meistens sind die Flächen doch nicht ganz so groß, und vielen Menschen macht auch nicht alles wirklich Spaß. Deshalb haben sich viele Gartenliebhaber auf ein bestimmtes Thema beschränkt.Einige Dinge sind aber in fast jedem Garten anzutreffen.

 Einhell BG-SA 1231 2 in 1 Elektro-Vertikutierer und Lüfter, 1200 Watt, 31 cm Arbeitsbreite, 3-fach höhenverstellbar, 28l Fangsack Einhell
Kleiner, aber sehr wendiger Vertikutierer mit Höhenverstellung und Laubsack. Da brauchen Sie nicht einmal eine Harke, der Laubsack wird einfach in die nebenstehende Schubkarre entleert.
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Da ist zum einen die Rasenfläche. Wenn Sie im Herbst noch einmal einen Schnitt durchgeführt haben, dürfte sich der Rasen auch in einem guten Zustand befinden. Wenn nicht, müssen lichte Stellen schon Ende März ausgebessert werden. Ich mache das aber entgegen vieler Meinungen erst im April, weil ein plötzlich auftretender Nachtfrost die gerade aufgegangenen Keimlinge zerstören kann. Das ist mir schon passiert, und dann mußte ich die ganze Arbeit ein paar Wochen später noch einmal machen. Aber Vorbereitungen kann man trotzdem schon treffen:

  • Das restliche Laub, was noch im Winter auf den Rasen geweht wurde, sollten Sie jetzt entfernen. Denn es ist meistens feucht und hat sich so festgeklebt, daß die Rasenhalme darunter gar keine Chance haben, das Sonnenlicht zu erblicken.
  • Auch Moos und Unkräuter wie Butterstauden und Schachtelhalm können jetzt entfernt werden. Diese wachsen meist schneller und kräftiger als der Rasen selbst und sind deshalb zu dieser Jahreszeit sehr gut zu sehen.
  • Wenn Ihr Rasen im laufe der Jahre stark verfilzt ist, und auch wenn er sehr viel Moos angesetzt hat, können Sie mit einem Vertikutierer  wieder Ordnung herein bringen. Dieser lüftet den Boden schön auf und trennt auch abgestorbene Rasenteile heraus, vor allem entfernt er sehr schön das Moos, da diese Wurzeln eher flach sind und dem Vertikutieren kaum Widerstand entgegensetzen. Ich habe das Jahrelang mit einer Harke gemacht: Bei einer größeren Gartenfläche ist das ganz schön anstrengend. Heute nehme ich die Harke nur noch, um das vom Vertikutierer gelöstte Unkraut und Moos zusammenzuharken und gleich in die bereitgestellte Schubkarre zu werfen. Wenn die dann voll ist: Ab auf den Komposthaufen.
  • Danach, wenn der Rasen wieder sauber und relativ unkrautfrei ist, kann man auch etwas für die Nährstoffversorgung tun. Dafür gibt es spezielle Rasendünger, aber ich bin ja kein Freunde der chemischen Waffen. Da in diesem Monat (März) auch der Komposthaufen umgesetzt werden muß, habe ich meinen eigenen Dünger schon zur Hand. Den frischen Kompost siebe ich noch einmal ganz fein nach, vor allem kleinere Steinchen haben ja auf dem Rasen nichts zu suchen, und dieses feine Material streue ich dann auf der Rasenfläche aus. Nicht zu dick, sonst können junge Rasentriebe eventuell nicht durch die Kompostdecke hindurchgelangen.

Die Arbeit mit dem Rasen kann sich bei einer entsprechend großen Fläche schon einige Stunden hinziehen. Andere Arbeiten gehen dagegen meistens schneller:

  • Bäume schneiden. Das sollte man aber möglichst ganz früh (die ersten Tage im März) machen, wenn die Bäume nicht schon mit dem Austreiben beginnen. Besser ist der Baumschnitt, vor allem an Obstbäumen, direkt im Winter, wenn der Baum ruht.
  • Rosen schneiden. Da gibt es auch verschiedene Meinungen: der eine schneidet seine Rosen schon im Herbst zurück, andere im Frühling. Ich gehöre auch der zweiten Gruppe an, denn nachdem ich einmal im Herbst schon die Rosen zurückgeschnittenn habe, wollten viele im nächstem Jahr nur schwer austreiben oder sind sogar eingegangen. Seitdem ich sie im Frühjahr schneide (gleich hinter den ersten Knospen), ist das nicht mehr passiert unb meine Rosen blüher schöner denn je. Den Mulch entferne ich auch schon, der als Winterschutz aufgebracht war, und ersetze ihn durch eine 5 cm starke Kompostschicht. Aber darauf achten, daß die Veredelungsstelle nicht zu tief sitzt.
  • Bäume, Sträucher und Staudenpflanzen können Ende des Monats auch bereits gepflanzt werden, ebenso werden große Stauden jetzt geteilt und vereinzelt. Vielleicht kann man die überflüssigen Stauden an einer anderen Stelle wieder einpflanzen, oder: Sprechen Sie doch mal mit Ihrem Nachbarn! Vielleicht hat der andere Stauden zuviel und Sie können sich völlig kostenlos austauschen und haben wieder etwas neues im Garten, ohne dafür bezahlt zu haben.

 

Unser Komposthaufen

Der März ist die Zeit, in der man zum ersten Mal den Komposthaufen umsetzen kann. Wahrscheinlich werden Sie sich wundern, wie jedes Jahr, daß er viel kleiner ist, als er im Herbst noch war. Natürlich geht die Verrottung auch im Winter weiter, wenn auch wesentlich langsamer als bei warmen Wetter. Aber wenn Sie bei richtig kalten Tagen einmal Ihren Komposthaufen anfassen, werden Sie merken, daß es im Innern viel wärmer ist.

Die Therkokomposter brauchen auch einen prüfenden Blick. Hier ist im Gegensatz zum Komposthaufen allerdings nichts los, bei eisiger Kälte kann auch der beste Thermokomposter nichts kompensieren. Wichtig ist nur, daß sich keine Fäulnis bildet, wenn es wieder anfängt, warm zu werden. Ich habe mehrere von diesen Schnellkompostern zu stehen, und ich achte immer darauf, daß zum Herbst möglichst alle leer sind, bis auf einen. Denn ein voller Thermokomposter, in dem die Verrottung vielleicht schon beendet ist, verliert viele Nährstoffe und ist im Frühling kaum noch zu gebrauchen.


Das Hochbeet und die Freilandbeete

 Juwel Thermo-Frühbeet für System-Hochbeet Gr. 1, Mehrfarbig Juwel
Ein Hochbeet mit Abdeckung kann vorzüglich als Frühbeet genutzt werden.
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Hier fallen nun auch schon die ersten Arbeiten an. Die Hochbeete sollten schon im Herbst abgeerntet sein, und das restliche Unkraut wird jetzt entfernt. Am besten gleich die ersten 10 cm abtragen und durch frische Komposterde vom gerade umgesetztem Komposthaufen ersetzen. Wenn Sie ein Hochbeet mit Abdeckung haben, kann sogar schon mit der Aussaat von Gurken, Tomaten und einigen Gemüsesorten (Aufschrift auf der Verpackung beachten!) begonnen werden.  So sind relativ unempfindliche Sorten wie Kopfsalat, Möhren und Radieschen und auch der Kohlrabi bestens geeignet. Die Möhren und Radieschen lasse ich natürlich im Hochbeet stehen, sie werden in einer Rille ausgesät und Erde abgedeckt.

Bei Salat und Kohl mache ich das ebenso, aber mit größerem Abstand. Denn die pflanze ich später, wenn sie sich weit genug entwickelt haben, in andere Hochbeete oder ins Freilandbeet um. Nur zum Heranwachsen bekommen sie etwas Schutz unter dem Hochbeet mit Abdeckung.

Sollte das Hochbeet allerdings inzwischen ausgelaugt sein, muß es wieder neu aufgebaut werden. Das merkt man ab besten im Frühling, wenn es noch so dasteht wie im Herbst und sich der Boden nicht mehr gesenkt hat, oder wenn es die letzen zwei Jahre mit der Ernte nicht mehr so üppig war. Jetzt ist der ideale Zeitpunkt dafür.

Die Freilandbeete, falls vorhanden, werden ebenfalls für das neue Jahr vorbereitet. Allerdings habe ich inzwischen nicht mehr so viele wie früher, vieles habe ich auf mehreren Hochbeeten ausgelagert. Die sind einfach besser sauber zu halten und zu pflegen. Nur weniges setze ich noch in die Gartenbeete, oder pflanze ich direkt dort aus, unter anderem Kartoffeln. Allerdings ist es dafür noch zu früh, Kartoffeln vertragen überhaupt keine Kälte und sollten erst dann gepflanzt werden, wenn auch nachts nicht mehr mit Frost zu rechnen ist.

Den Boden grabe ich dabei immer einen Spatenstich tief um wie bei der Neuanlage eines Gartenbeetes, und entferne dabei alles sichtbare Unkraut, vor allem die Wurzeln. Das geht immer in einer geraden Linie, und in der Rille, die dabei entsteht, kommt der Inhalt von unserem gerade umgesetztem Komposthaufen. Übrig gebliebenen Sand fahre ich mit der Schubkarre neben meinen Komposthaufen und benutze ihn als Zwischenschicht oder zum Abdecken von ganz frischem Abfall. So bildet sich immer wieder ein Kreislauf.


Frühbeet und Gewächshaus

Wenn Sie Frühbeete oder ein Gewächshaus im Garten aufgebaut haben, können Sie natürlich noch viel mehr Vorbereitungen für die Gartensaison treffen. Vieles kann jetzt schon ausgesät werden, Gemüse und einjährige Blumenpflanzen etwa, aber auch einige Zwiebeln werden jetzt schon in einzelne Topfe gesetzt und im warmen Gewächshaus untergestellt. Allerdings sollten Sie darauf achten, daß sich das Innere des Gewächshauses, und auch der Frühbeete, nicht zu sehr erwärmt. Die Sonne im März kann schon ganz schön heizen, deshalb sollte für eine gute Belüftung und eventuell etwas Abschattung gesorgt werden. Und immer alles schön feucht halten, ein vergessener Tag kann den Boden austrocknen, weil ja nicht so sehr viel Erde vorhanden ist, und die ganze Ernte gefährden.

Kleines Gewächshaus auf dem Fensterbrett
Ein kleines Gewächshaus auf dem Fensterbrett eignet sich vorzüglich für die erste Aussaat
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Ein Gewächshaus muß aber nicht immer groß und begehbar sein. Für manche empfindliche Keimlinge kommt auch ein Gewächshaus in der Wohnung, zum Beispiel auf der Fensterbank, in Frage. Diese kleinen Kunststoffkisten sind erst einmal übersichtlicher als einzelne Schalen, und durch die Abdeckung auch geschützt gegen Staub und kalter Luft oder gar Zugluft, wenn das Fenster geöffnet wird. So ein kleines Gewächshaus ist bestens geeignet für die Anzucht, das Pikieren und erste Sämereien für die Gartenarbeit im März.


Das Gartenwerkzeug

Obwohl Spaten, Harke und Grabegabel trocken untergebracht wurden, gibt es meistens an den ganzen elektrischen Helferlein etwas zu tun. Und auch die Dekorationen im Garten sollten einen Blick bekommen: Haben sie alle den Winter unbeschadet überstanden? Vor allem unsere Regenwassertonnen sollten überprüft werden: Die ganz billigen neigen im Winter dazu, spröde zu werden und Risse zu bekommen. Dann müssen sie natürlich ersetzt werden.

Andere Arbeiten haben vielleicht weniger mit dem Garten direkt zu tun, sollten aber auch nicht vergessen werden. Ich habe zum Beispiel meine Garage direkt unter hohen Bäumen, da muß dann im Frühjahr einmal das Dach abgefegt werden. Auch die Regenrinnen sollten gesäubert werden, Sie ahnen ja gar nicht, was da so über den Winter alles reinfällt!

Falls Sie einen Pavillon auf der Terrasse oder im Garten zu stehen haben, kann dieser jetzt noch einmal gesäubert werden und eventuell das im Winter demontierte Dach wieder aufgesetzt werden. Denn im März kann es schon viele schöne warme Tage geben, da wäre es doch schade, wenn man nicht unter seinem geliebten Pavillon sitzen könnte.


Den Grundstein für ein erfolgreiches Gartenjahr legen

Wer einen großen, vielseitig genutzten Garten hat, der muß im Frühling schon richtig viel tun, wird dafür aber das ganze restliche Jahr mit einem wunderbar blühendem Garten und einer reichen Obst- und Gemüseernte belohnt.

Der März ist der erste Monat im Jahr, wo Sie einen richtig gründlichen Gartenrundgang machen sollten unbd mit wachen Augen alle Veränderungen sehen, die über den Winter passiert sind. Ich nehme mir dafür immer einen ganzen Sonntag Vormittag Zeit, und habe auch Zettel und Stift dabei, damit ich dann nichts wichtiges vergesse. Somit kann das Gartenjahr bestens geplant werden, und Überraschungen, die wahrscheinlich trotzdem kommen werden, auf ein geringes Maß begrenzt werden.