Und ist der Garten noch so schön angelegt: Die Ungeziefer können zu einer wirklichen Plage führen und ganze Ernten zerstören. Vor allem Kellerasseln und Tausendfüßler können gewaltigen Schaden an den Wurzeln verursachen, Und Blattläuse greifen oberhalb des Erdbodens unsere Pflanzen an. Nicht zu vergessen die Schnecken, die so manch eine Salaternte zunichte gemacht haben.
Kellerasseln im Garten
Kellerasseln werden von vielen Menschen als ekelig empfunden. Dabei sind diese kleinen Krabbler äußerst nützlich im Garten: Die zersetzen Pflanzenreste und stellen dadurch nahrhaften Humus her. Das Problem ist aber: Wenn sie sich zu sehr vermehren, finden sie nicht mehr genügend altes, abgestorbenes Material, und suchen sich unsere Gartenpflanzen oder das Gemüse als neue Nahrungsquelle.
Kellerasseln gehören zu der Gruppe der Landasseln, von denen es in Deutschland etwa 50 verschiedene Vertreter gibt, und sind für den Menschen relativ ungefährlich. Ich habe noch nie gehört, daß jemand von einer Kellerassel ernsthaft verletzt wurde.
Solange sie im Garten unauffällig ihre Arbeit machen, sollten Sie ihnen auch nicht nachstellen. Nur wenn sie sich zu sehr vermehren und gefährlich für die Ernte werden können, muß man etwas tun. Allerdings sollten diese kleinen Tierchen auch nicht ins Haus gelangen: Abgesehen davon, daß sie alle Vorräte im Keller anzapfen, können sie sogar den Putz an den Wänden anfressen und sich dort bei entsprechender Stärke unterirdische Tunnel graben.
Was Kellerasseln lieben
Kellerasseln leben meistens unterirdisch: Sie mögen feuchte, kühle Plätze wie sie leider auch bei den Wurzeln unserer Pflanzen anzutreffen sind, und deshalb ist es nicht verwunderlich, daß sie in Gärten mit viel Rasenfläche und nur wenigen Blumenrabatten sich natürlich dort ihre Nahrung suchen. Sollten Sie allerdings einen Komposthaufen in Ihrem Garten haben, ist das wie eine Einladung für die Kellerasseln: Dort finden sie alles, was sie zum leben brauchen, und werden eine große Hilfe sein beim Zersetzen des Abfalls auf dem Komposthaufen. Allerdings dürfen Sie diesen natürlich nicht austrocknen lassen, ein Komposthaufen sollte für eine gute Verrottung immer etwas feucht und halbschattig gehalten werden. Das ist auch wichtig für die Kompostwürmer, die sonst in dem Haufen vertrocknen würden.
Kellerasseln bekämpfen
Wenn Sie feststellen, daß diese kleinen Tierchen doch den Weg in Ihr Haus, vorzugsweise in den Keller geschafft haben, müssen Sie nun nicht unbedingt in den Krieg ziehen und alle töten wollen. Sie müssen die Ursache finden, warum sich die Asseln hier lieber aufhalten als im Garten. Sonst werden Sie diesen Krieg nie gewinnen, denn Kellerasseln sind äußerst gelehrig und werden einen anderen Weg finden, an ihr Futter im Keller zu gelangen.
Am besten ist ein weit vom Haus abgelegener Komposthaufen, aber auch ansonsten sollten Sie ihnen eine Überlebenschance geben: Mulch auf den Beeten werden sie wahrscheinlich gut finden, und auch um den Bäumen im Garten können Sie einen Pflanzring anlegen und ebenfalls mit Mulch füllen. Dort richten sie dann keinen großen Schaden an, werden aber vom Keller fernbleiben. Und schon gefangene Tierchen können Sie auch wieder in den Garten aussetzen. Das fangen geht ganz einfach: Ich stelle einfach eine größere Schale mit Obstresten und einigen Kartoffelschalen in den Keller. Ein Tropfen Bier kommt noch dazu, und Sie können fast zuschauen, wie sich die Kellerasseln davon anlocken lassen. Wenn genug in der Schale gefangen sind, kippe ich sie auf dem Kompostberg aus. Und wenn Sie ihnen dort einen Lebensraum geben, kommen sie auch nicht mehr zurück in den Keller.
Wenn gar nichts hilft – die chemische Keule
Chemie kommt bei mir eigentlich nicht in den Garten, von gewissen Ausnahmen einmal abgesehen. Viele Ungeziefer sind ja fast schon süchtig nach Alkohol, vor allem Bier ist durch seinen Geruch ein gutes Lockmittel. Eine etwas tiefere Schale mit wenig Bier lockt Kellerasseln genau so an wie Schnecken und anderes Getier. Bei trockenem Wetter brauchen Sie dieses Gefäß dann nur regelmäßig auf dem Komposthaufen zu entleeren.
Blattläuse lassen sich am besten mit einer Mischung von verdünntem Geschirrspülmittel vertreiben. Regelmäßig besprüht, verlassen Sie bald die Pflanzen.
Sollte das alles nichts helfen, und Ihre Ungeziefer etwa Antialkoholiker sein, geht das natürlich auch mit chemischen Mitteln. Dabei ist aber zu beachten, daß wirklich einige Tage trockenes Wetter sein muß, weil sich die ganze Chemie sonst im Regenwasser auflöst und keine Wirkung mehr hat.
Als ich den Beitrag gelesen habe hatte ich vor allem gehofft eine „schonende“ Art und Weise zur Bekämpfung zu lesen.
Das ist vollkommen geglückt! Falls ich damit irgendwann Probleme haben sollte, werde ich darauf achten den „Bestand“ zu kontrollieren und einen Komposthaufen anzulegen…
Danke für diesen super Beitrag!
Besten Dank für den Kommentar.
Ich versuche ja immer, auf Chemie im Garten zu verzichten, sei es als Dünger oder eben als Mittel gegen Schädlinge.
Aber ein Komposthaufen gehört generell in jeden Garten, meiner Meinung nach. Und sei er noch so klein.