Einen Steingarten anlegen ist sicherlich der Traum vieler Gartenbesitzer. Dabei ist es eine Aufgabe, die relativ leicht durchzuführen ist. Mit leicht meine ich nicht die körperliche Arbeit: Die kann bei größeren Steinen oder sehr vielen doch ganz schön schweißtreibend sein.
Mit leicht meine ich, daß man nicht so sehr viel verkehrt machen kann wie etwa bei Aufbau eines Hochbeetes oder beim Komposhaufen. Für einen Steingarten gibt es ein paar ganz einfache Regeln, und wenn Sie die berücksichtigen, dann wird Ihnen das prima gelingen.
Einen Steingarten Anlegen – Kurzanleitung
Ein wichtiger Punkt beim Anlegen eines Steingartens ist natürlich die Himmelsrichtung. Man sagt, die beste Lage ist Richtung Süden, weil hier am meisten von der Sonne auf den Steingarten kommt. Das mag sein, aber eine Alternative ist es auch, den Steingarten nach Osten auszurichten. So mußte ich es bei mir machen, und es hat bestens funktioniert. Allerdings sollten Sie darauf achten, daß der Steingarten wenigstens bis Mittags von der Sonne erfaßt wird und keine Bäume ihre Schatten darauf werfen. Günstig ist es, daß der Steingarten dabei auf einen Hang angelegt wird, ein leichtes Gefälle der Sonne entgegen reicht aber auch. Nur völlig eben sollte er nicht sein: Größere Steine würde zu viel Schatten werfen, und schön sieht es dann auch nicht aus. Das erinnert dann eher an eine Straße aus Kopfsteinpflaster!
Durch die Neigung werden die Steine bei der Sonneneinstrahlung immer aufgeheizt und können dann, wenn die Sonne nicht mehr direkt auf den Steingarten scheint, diese Wärme wieder an ihre Umgebung und damit auch an die Pflanzen abgeben. Denn Steingartenpflanzen sind sehr wärmeliebend!
Welche Steine sind geeignet für einen Steingarten
Nicht jede Art von Stein werden Sie nutzen wollen. Alte Pflastersteine etwa, oder sonst wie künstlich bearbeitete, werden immer wie ein vergessener Steinhaufen aussehen. Am meisten verbreitet sind Granit und Basalt, das ist ein sehr widerstandsfähiges Material, dem auch unser wechselhaftes Wetter kaum etwas anhaben kann. Grober, gewaschener Kies in einer sehr großen Körnung eignet sich ebenfalls und ist zudem noch relativ preisgünstig.
Der Untergrund sollte den natürlichem Gegebenheiten der verwendeten Pflanzen ähneln, denn meistens sind es wohl die Arten, die auch im Gebirge ihre Heimat haben. Da es dort selten viel ebene Flächen gibt, besteht auch nicht die Gefahr durch Staunässe, was Steingartenpflanzen in der Regel gar nicht mögen. Schon hier ist es ein Vorteil, wenn Sie den Steingarten an einem Hang angelegt haben.
Der Boden sollte wasserdurchlässig sein
Ein künstlicher Steingarten hat den Vorteil, daß sie ihn genau so aufbauen können wie die Pflanzen ihn mögen und wie er Ihnen gefällt. Ich erkläre jetzt meine Vorgehensweise, wenn ich einen neuen Steingarten aufbaue. Das habe ich schon mehrmals gemacht, und es hat jedesmal bestens funktioniert.
- Zuerst wird der Boden vorbereitet, die oberste Schicht von ca.5 cm abgetragen und sorgfältig alle spitzen Gegenstände und Wurzelreste entfernt.
- Dann lege ich die ganze Fläche mit einem wasserdurchlässigem Fließ aus. Gibt es in jedem Baumarkt.
- Als nächstes kommt eine 5 cm dicke Schicht von sehr feinem Kies. Diese Schicht in Verbindung mit dem Fließ sorgt dafür, daß das Wasser schnell ablaufen kann und Staunässe vermieden wird.
- In diese feine Kiesschicht werden die größten Steine schon mit eingesetzt. Jetzt müssen Sie schon ein Bild vor Augen haben, wie der fertige Steingarten später einmal aussehen soll.
- Als nächstes werden alle Zwischenräume mit mittleren und kleineren Steinen ausgefüllt. Dabei sollten Sie aber schon die Standpunkte der späteren Pflanzen im Auge behalten.
- Als letztes werden genau diese Standpunkte mit bestem Mutterboden oder einem Gemisch aus Gartenerde und Kompost gefüllt.
- Jetzt ist der Zeitpunkt, die Pflanzen sorgfältig einzusetzen und eventuell zu stützen
- Als letztes fülle ich noch einmal feinen Kies über die Pflanzenerde, so daß sie kaum noch zu sehen ist.
- Als nächstes: Angießen! Und der Steingarten ist fertig!
Noch ein Tipp zum Steinekauf: Sicherlich wird Ihr Steingarten keine hunderte Quadratmeter groß sein. Beschränken Sie sich deshalb auf eine Gesteinsart! Ich habe schon die schlimmsten Basteleien mit mehreren total verschiedenen Steinen gesehen, das wirkt einfach nur unnatürlich und kitschig! Dann lieber an anderer Stelle einen neuen Steingarten anlegen zu einem anderem Thema!
Ein Steingarten ist ganz einfach anzulegen
Wie Sie sehen, und wie ich Ihnen anfangs versprochen habe, ist es nicht schwer, einen Steingarten aufzubauen. Wenn Sie ein paar elementare Regeln einhalten, wird es auch ziemlich schnell gehen und Sie werden jahrelang immer wieder Freude an Ihrem Steingarten haben. Und durch den sorgfältigen Aufbau ist er sehr pflegeleicht, von unten kann ja kein Unkraut kommen, nur fliegende Samen werden sich eventuell entwickeln.
Aber die sind sehr leicht zu erkennen und zu entfernen.
Die richtigen Pflanzen für den Steingarten
Für Ihren neu angelegten Steingarten brauchen Sie natürlich die passenden Pflanzen. Hier muß ich Sie leider an eine Gärtnerei verweisen, oder Sie erkundigen sich im Internet. Oder Fragen Ihren Partner, denn bei mir ist das so: Ich lege zwar Steingärten an, aber was da dann später wachsen tut, das entscheidet meine Frau. Und es gibt eine ganze Menge passender Pflanzen (Unser Steingarten ist nie groß genug!).
Auf jeden Fall kann man kleine Koniferen mit einsetzen und durch sorgfältigem Schnitt klein halten und in eine beliebige Form bringen.