Das Hochbeet neu aufbauen

So langsam geht der Winter ja doch wieder einmal dem Ende entgegen, die Tage werden schon richtig mild, es wird Zeit, im Garten nach dem Rechten zu sehen. Das Abdecken der Beete sollten Sie noch nicht vornehmen, denn es kann immer noch schnell ein paar Tage mit starken Nachtfrösten geben. Aber um einiges kann man sich schon kümmern. Zum Beispiel um unsere Hochbeete.

Hochbeet Kontrolle

Wenn das Hochbeet noch nicht lange steht, reicht gewöhnlich eine Sichtkontrolle aus. Steht es noch fest und gerade, ist es äußerlich beschädigt worden (durch Wind oder Kälte), ist eine eventuelle Abdeckung noch in Ordnung?

Diese kann jetzt entfernt werden, und wir werfen einen Blick in das Innere des Hochbeetes. Sie werden feststellen, daß sich der Boden um einige Zentimeter gesenkt hat. Das ist ganz normal, da das Innere unseres dynamisch augebauten Hochbeetes immer noch verrottet und dabei Nährstoffe und Wärme freigibt. In diesem Fall haben wir nicht viel zu tun.

Etwa zehn Zentimeter von der oberen Schicht werden abgetragen, und das Hochbeet wieder bis zur ursprünglichen Höhe mit fein gesiebter Komposterde gefüllt. Wie schön, daß wir einen eigenen Komposthaufen im Garten haben, das erspart uns jetzt den Weg zum Gartenmarkt. Die Erde drücken wir leicht an, und schon kann es an die erste Aussaat gehen.

Möhren aus dem Hochbeet
Reichliche Ernte aus dem Hochbeet

Was, jetzt Ende Februar schon aussäen?“ höre ich Sie fragen. Aber klar! Es gibt einige Sorten, die vertragen auch einen leichten Nachtfrost. Und unser Hochbeet ist ja dank des mehrschichtigen Aufbaus in der Lage, die tagsüber durch die Sonne empfangene Wärme zu speichern und dann nachts wieder abzugeben.

Zur Aussaat eignen sich besonders Kohlrabi und einige Kräuter ( auf der Verpackung sind meistens Hinweise zur Aussaat), und auch Mohrrüben und Radieschen können jetzt schon im Hochbeet ausgesät werden. Wenn Sie ein Hochbeet mit Thermohauben haben, dann wird ihnen auch bei kurzen Kälteperioden nichts geschehen, ansonsten müßten Sie die Hochbeete bei Nachtfrost noch einmal schützen, mit einem aufgelegtem Flies etwa. Kältetolerante Kräuter wie Thymian, Bohnenkraut oder Oregano können auch schon direkt ins Hochbeet gepflanzt werden.

Hochbeet neu aufbauen

Wenn das Hochbeet in die Jahre gekommen ist, das ist je nach Größe und Befüllung nach ca. 5-6 jahren der Fall, dann wird sich das Innere nicht mehr gesetzt haben. Das erkennen Sie daran, daß es noch genau so dasteht, wie Sie es im Herbst verlassen haben. Das Innere ist völlig zersetzt und fängt an, zu versanden, dadurch werden natürlich auch keine Nährstoffe freigesetzt, und mit Wärmeregulierung ist auch nichts. Dieses Beet ist nun nur noch für Pflanzen geeignet, die keinen hohen Nährstoffbedarf haben, bei Kohl und Gurken würde es keine Vorteile mehr bringen. Da ist es besser, das Hochbeet wieder neu aufzubauen.

Das ist zwar wieder eine ganz schöne Arbeit, aber es lohnt sich, um in den nächsten Jahren wieder solche üppigen Erträge zu haben wie anfangs, als das Hochbeet zum ersten Mal aufgebaut und genutzt wurdfe. Die Arbeit ist relativ einfach, aber körperlich natürlich anstrengend.

Wenn Sie ein Hochbeet aus Gabionen, oder eines aus Metall in einem Stück haben, dann werden Sie wohl oder übel das ganze Innere per Hand herausschippen müssen. Aus diesem Grunde habe ich meine Hochbeete alle aus Kunststoff aufgebaut, die meisten davon sind Thermohochbeete von Juwel. Da mache ich mir die Arbeit ganz einfach: Das Hochbeet läßt sich wunderbar zerlegen, trotz Inhalt. Also werden alle Seitenteile entfernt, der Haufen Sand, der dann stehenbleibt, wird neben dem Komposthaufen gekarrt. Von dort aus gebe ich dann immer ein paar Schippen zu meinem frischen Kompost hinzu, decke ihn damit ab. Das hat besonders den Vorteil, daß im Sommer kaum noch Geruchsbelästigung vorhanden ist.

Das zerlegte Hochbeet wird nun gründlich gesäubert und auf Schäden untersucht. Den alten Mäusedraht, der trotz verzinktem Stahl nicht mehr so sehr gut aussehen wird, ersetze ich mit einem neuen Exemplar. Dann werden die Kanten wieder neu abgestochen, falls notwendig, und das Hochbeet nebst Mäusedraht wieder auf seinen Platz gestellt. Die Befüllung geschieht dann genau so wie beim Aufbau eines neuen Hochbeetes. Und wenn Sie damit fertig sind, haben Sie mit diesem Hochbeet wieder einige Jahre Ruhe und die besten Erträge. Sie werden sich wundern, wie ein guter Inhalt sich auf das Wachstum der meisten Pflanzen auswirken wird.

Gerätschaften überprüfen

Aussaat vorbereiten
Im Frühling alles für die Aussaat vorbereiten, auch die Pflanzgefäße

Wenn mit den Hochbeeten alles in Ordnung ist, schauen wir auch gleich noch nach unserem Gewächshaus und Frühbeeten. Hier muß aber nichts neu aufgebaut werden, allerdings gereinigt und auf die kommende Saison vorbereitet. Die Schalen zur Aussaat und auch die einzelnen kleinen Töpfe werden gereinigt und schon so hingestellt, daß sie sofort einsatzbereit sind, wenn sie gebraucht werden. Ich kenne das selbst: Wenn erst einmal alles zusammengesucht werden muß, dann vergeht die Zeit so schnell, da bleibt dann die wichtigste Arbeit, nämlich die Saat, auf der Strecke. Ist alles schön vorbereitet und griffbereit, dann geht die Arbeit viel schneller von der Hand. Und macht auch viel Spaß!

Deshalb jetzt schon das Gewächshaus aufräumen, eventuell noch neue Saatgefäße besorgen, und vorhandenes Saatgut prüfen. Ist es noch geeignet, hat es frostfrei überwintert, ist es nicht zu alt? Jetzt neu eindecken, dann können Sie beizeiten anfangen und müssen nicht erst vorher noch in den Bau- oder Gartenmarkt.

Sie können auch Ende Februar, wenn es tagsüber schon etwas wärmer ist und nachts kein Bodenfrost war, einen Teil vom Komposthaufen mit einem feinem Sieb vorbereiten. Dann haben Sie zur Aussaat gleich die beste Aussaaterde vorhanden. Man kann auch die Gefäße schon mit der Erde befüllen und bis zur Aussaat stehen lassen, falls im Gewächshaus genug Platz vorhanden ist.

Und natürlich können Sie mit der gesiebten Komposterde auch schon die Frühbeete befüllen. Aber auch hier daran denken: Die oberste Schicht sollten Sie immer abtragen. Denn dieser Boden ist ausgelaugt und taugt nichts mehr, außerdem können sich darin unerwünschte Keime befinden. Raus damit, auf dem Komposthaufen, und frische Erde eingebracht.

Und dann kann man nur noch warten, bis die Zeit der Aussaat gekommen ist.

Sie sehen, auch jetzt mitte/Ende Februar gibt es schon einiges zu tun. Wenn es dann im März schon richtig warm werden sollte, überschlagen sich die Arbeiten. Schön, wenn Sie jetzt schon vorgesorgt haben und ein Teil als erledigt abgehakt werden kann.